Wer Yin sagt, muss auch Yang sagen. Diese leicht abgewandelte Redensart trifft den Kern. Nur Yin Yoga zu betreiben ist auf Dauer sehr ungesund und kann zu echten Problemen führen. Irgendeine Form von Kraft fordernden Sport musst Du betreiben, sonst werden besonders Deine Bänder und Sehnen zu nachgiebig. Für mich als Yogalehrerin liegt es nahe, auch hier aus dem Yoga zu schöpfen. Vinyasa Flow ist ein Yoga für einen gesunden Körper und Geist.

Daher ist Vinyasa Flow mein Yang Stil, der aktive fordernde Stil.

Es gibt unzählige Yoga-Richtungen, und das kann für Anfänger sehr verwirrend sein. Letztendlich basieren alle Yoga-Stile auf den Hatha Asanas.

Der Unterschied zum Hatha Unterricht und Vinyasa Flow besteht vor allem darin, dass beim Vinyasa die einzelnen Asanas in Verbindung mit dem Atem dynamisch aufeinander folgend geübt werden.

Der Atem wird integriert. Das bedeutet, dass ich zum Beispiel mit der Ausatmung in den „Herabschauenden Hund“ fließe und mit der Einatmung mein Bein für den „Dreibeinigen Hund“ zum Himmel hebe. Zusätzlich lerne ich während der Flows Ujjayi zu atmen.

Ein Beispiel für einen ganz einfachen Flow ist Katze-Kuh, also ein Katzenbuckel mit der Ausatmung und geführtes Hohlkreuz mit der Einatmung. Diese beiden Asanas nutze ich auch im Yin Yoga, um das Prana/Chi zu Beginn der Übungsstunde zum Fließen zu bringen.

Der Name kommt übrigens aus dem Sanskrit und setzt sich aus den Silben „Vi“ (die Art und Weise wie) und „nyasa“ (stellen, legen) zusammen.

Das Besondere am Vinyasa Flow Yoga

Als ich auf der Suche war, in welcher Ausprägung ich meine Ausbildung machen möchte, haben mich folgende Punkte vom Vinyasa Stil überzeugt.

Im Gegensatz zum Ashtanga Yoga, welches auf den ersten Blick dem Vinyasa sehr ähnlich, ermöglicht letzteres freies und kreatives Unterrichten. Beim Ashtanga wird immer die Reihe des Sonnengrußes unterrichtet. Man integriert zwar Varianten in die jeweilige Reihe, trotzdem ist die Art zu unterrichten sehr statisch.

Beim Vinyasa ist die Yogini, der Yogi frei ihre eigenen Flows zu kreieren. Ohne an ein Schema gebunden zu sein. Dies ermöglicht es auch, die Flows an die Bedürfnisse und eventuelle Einschränkungen der Übenden perfekt anzupassen.

Ist Vinyasa Flow Yoga für EinsteigerInnen geeignet, um einen gesunden Körper und Geist aufzubauen?

Vinyasa ist tatsächlich super für den Einstieg geeignet.

Warum?

  • Du verbesserst in einem sowohl Deine Kraft als auch Deine Ausdauer
  • Du hast ein Kraft- und Cardio Training in einem
  • Vinyasa ist gelenkschonend – sofern es unter Berücksichtigung der anatomischen Gegebenheiten jeder SchülerIn unterrichtet wird
  • Der Vinyasa Flow bringt Deinen Geist ganz von selbst ins Hier und Jetzt – versuch mal beim Üben an etwas anderes zu denken 😉
  • Die Stunde fokussiert sich auf den körperlichen Aspekt. Du brauchst also nicht gleich die ganze Yoga-Philosophie zu kennen oder zu adaptieren.
  • Es wird nie langweilig
  • Du erreichst recht schnell ein wesentlich besseres Körpergefühl und lernst Deine Grenzen viel besser einzuschätzen und wirst in der Regel positiv überrascht
  • Du baust mit Vinyasa Flow Yoga Schritt für Schritt einen gesunden Körper und Geist auf

Die Art zu üben ist also vor allem dynamisch. Aber auch Stunden, in denen Positionen statisch geübt werden, um die Ausrichtung zu korrigieren oder den Übenden zu helfen tiefer in eine Haltung einzutauchen.

Die Kriegerpositionen sind zum Beispiel hervorragend geeignet, um isometrische Spannung aufzubauen, die Muskeln wachsen lässt.

Virabadhrasana Krieger 2 Vinyasa Flow Yoga für einen gesunden Körper und Geis
Krieger 2 Vira Badhrasana

Für wen ist Vinyasa Flow geeignet?

Prinzipiell sowohl für Teenager als auch für Rentner. Wichtig ist nur, dass die Gruppe einigermaßen homogen zusammen gesetzt ist. Ist dies nicht der Fall, kann man eine Gruppe auch in Abteilungen einteilen, welche unterschiedliche Varianten üben. Zum Glück gibt es an Varianten keinen Mangel.

Wann ist Vinyasa Flow nicht geeignet?

Bei akuten Verletzungen sollte man nicht üben. Für die Rekonvaleszenz ist es besser sehr langsam oder ganz statisch zu üben. Gleiches gilt für kurz nach der Schwangerschaft. Der Grund ist, dass Bänder und Muskeln noch zu locker sind und dadurch die Verletzungsgefahr steigt. Als Schwangere sollte man nur Vinyasa üben, wenn man sehr fit ist und noch am Anfang steht. Grundsätzlich halte ich einen speziellen Schwangeren Yogakurs spätestens ab dem vierten Monat für wesentlich sinnvoller. Aber auch das ist natürlich individuell. Schwangerschaft ist schließlich keine Krankheit, sondern eine veränderte Lebenssituation.

Man sieht ja überall auf Social Media, die exotischsten Verrenkungen. Dies wirkt beeindruckend. Aber nicht nur ich sehe das sehr kritisch. Bei diesen Menschen handelt es sich um solche, die an Überbeweglichkeit „leiden“. Dadurch kommen sie natürlich ohne Probleme zum Beispiel ins Rad. Wenn sie jedoch nicht darauf achten, sich genügend Muskelspannung anzutrainieren, riskieren sie starken Verschleiß und instabile Gelenke. Und das kann sehr unangenehm werden. Und zwar in der Lebensphase, wo man keine unnötigen Beschwerden mehr gebrauchen kann – im Alter. Übrigens ist es so, dass die genetische Komponente, die zur Überbeweglichkeit führt, auch zu geringe Grund-Muskelspannung bedingt.

Warum sollte ich gerade Vinyasa Flow Yoga üben, für einen gesunden Körper und Geist?

Selbst wenn, oder gerade wenn Du normalerweise nicht viel mit Meditation und fernöstlicher Lebensweisheit zu tun hast, kannst Du von Vinyasa Flow auf eine Weise profitieren, die Du, etwa bei Pilates so nicht hast.

Durch die Synchronisation der Bewegung mit dem Atem kommst Du in einen konzentrierten Zustand. Es gibt nur noch Dich und Deine Praxis. Durch diese Bewegungsabläufe wird auch Deine geistige Flexibilität gefördert und erhalten. Ganz zu schweigen von der Körperlichen. Die Bewegungskompetenz wird zurückerlangt. Erinnerst Du Dich? Als Kind konntest Du noch Purzelbaum machen – die allermeisten Erwachsenen, kriegen das so einfach nicht mehr hin. Nun ist das Ziel von Yoga natürlich nicht wieder Purzelbaum zu lernen. Aber das ist es, was ich mit Bewegungskompetenz meine. Das ist eben auch Kopfsache.

Durch Vinyasa erhältst Du diese Bewegungskompetenz durch regelmäßiges Üben. Du baust Kraft wieder auf, erhältst sie und wirst, beziehungsweise bleibst geschmeidig.

Auch das Risiko an Osteoporose zu erkranken sinkt, wenn regelmäßig Druck auf die Knochen ausgeübt wird. Dies kommt daher, dass der Körper bei regelmäßiger Belastung die Knochendichte steigert.

Beim Vinyasa Flow wird auf schonende Weise die Herzfrequenz kurzfristig erhöht, dies ist sehr wichtig, um die Herzgesundheit bis ins hohe Alter zu erhalten.

Chaturanga Dandasana -Vinyasa Flow für einen gesunden Körper und Geist

Worum es nicht geht.

Es ist nicht das Ziel von Yoga einen Akrobaten aus Dir zu machen. Auch wenn das gern mal so verkauft wird. Im Gegenteil ist es so, dass Menschen, die eine Tätigkeit mit hoher körperlicher Belastung ausüben, wie Akrobaten, Tänzer, aber auch Pflegekräfte, Yoga nutzen können, um das Verletzungsrisiko zu verringern.

Es ist nicht das Ziel, Dir ein esoterisches Mindset überzustülpen. Vinyasa Flow ist ein sehr körperlicher Yoga-Stil. Die geistige Entspannung stellt sich sozusagen von selbst ein.

Den Wahn nach dem perfekten Körper oder der schrankenlosen Selbstoptimierung zu frönen. Punkt. Mit so etwas möchte ich nicht in Verbindung gebracht werden. Dies ist eine Strömung, die sich absolut toxisch auf die seelische aber auch körperliche Gesundheit der Menschen ausübt.

Wenig überraschend ist Vergleichen der eigenen Leistung, der körperlichen Formen, mit denen anderen beim Yoga unerwünscht, absolut nicht zielführend und schlicht unyogisch.

Leider erwecken viele „Yoga-Influencer“ einen anderen Eindruck. Wodurch dann auch die Idee vom „Yogakörper“ entstanden ist. Diesen gab es nie, gibt es nicht, und wird es nie geben. Wer Yoga für einen Weg zur Selbstoptimierung hält, liegt falsch.

Worum geht es beim Vinyasa Flow Yoga? Gesunder Körper und Geist.

Das Ziel von Yoga ist es, Deine Gesundheit zu verbessern, mental und physisch. Wenn Du regelmäßig übst, und dafür reicht auch einmal die Woche aus, wird sich Deine Lebensqualität verbessern. Wichtig ist es immer dranzubleiben.

Wenn Du kannst, dann praktiziere fünfmal die Woche Vinyasa Flow. Das müssen keine Einheiten von einer Stunde sein. Es reichen auch ein paar Minuten mit anschließendem Shavasana. Aber wie gesagt, selbst wenn Du nur einmal die Woche zum Yoga gehst, wirst Du bald einen Unterschied feststellen.

Es geht darum, deinen Körper und Geist in einem guten Zustand zu bringen und zu halten. Und das bis ins hohe Alter.

Körper und Geist sind eine Einheit. Du kennst sicher den Spruch „ein gesunder Geist lebt in einem gesunden Körper“.

Mit Vinyasa Flow kannst Du Dein Ziel erreichen: einen gesunden Körper und Geist.

Wichtig ist, sich vor Augen zu halten, dass hier nicht das gemeint ist, was Fitfluencer wollen. Die optimale körperliche Gesundheit ist genauso individuell wie jeder Mensch.

Das ständige Vergleichen, der Wettbewerb, der in unserer Gesellschaft Usus ist, wirkt sich sehr negativ auf die psychische Gesundheit aus. Und das nicht nur bei Menschen, die der Norm nicht entsprechen. Auch als schön und erfolgreich wahrgenommene Menschen leiden unter den durch diese Praktik ausgelösten Selbstzweifeln.

Yoga ist nicht nur eine Pause von diesem Wahnsinn, sondern macht Dich auch resilienter dagegen.

Dein Atem, Dein Yoga – Dein Vinyasa Flow

Das Besondere am Vinyasa Flow ist die harmonische Abfolge von Positionen mit darauf abgestimmten Atem. Die meisten Menschen verlieren im Alltag komplett die Verbindung zum Atmen. Ihnen fällt erst auf, dass sie überhaupt atmen, wenn ihnen im wahrsten Sinne die Luft wegbleibt. Dies ist ein bisschen provokant formuliert, trifft aber den Kern.

Im Vinyasa Flow beginnst Du den Atem bewusst einzusetzen und dadurch entwickelst Du ein Gefühl für Deinen Atemraum. Dies überträgt sich auf den Alltag.

Du tust Deinem Körper mit Vinyasa Flow also in dreifacher Hinsicht gut: Psyche, Muskeln und Skelett, Atmung und Blutkreislauf.

So erreichst Du mit Vinyasa Flow Yoga einen gesunden Körper und Geist.

Wie fördern Ätheriscche Öle einen gesunden Körper und Geist beim Vinyasa Flow?

Ätherische Öle wirken nicht nur entspannend. Sie wirken stärkend, aktivierend, vertiefen die Atmung, fördern die Konzentration. Alles Dinge, die man im aktiven Leben braucht und natürlich auch im aktiven Yoga.

Deshalb unterrichte ich „Aromayoga“. Dies ist natürlich keine eigene Richtung, sondern mehr so ein Schlagwort, welches auf mein „kleines Plus“ hinweist.

Wie oft und wann praktizieren?

Prinzipiell praktiziere so wie Dir es guttut. Da Yoga so anpassungsfähig ist, kannst Du Vinyasa Flow wirklich jeden Tag praktizieren. Schon Katze-Kuh ist Vinyasa Flow.

Sich zum Beispiel jeden Abend vor dem zu Bett gehen auf Vinyasa Art einmal durchzubewegen kann Deine tägliche Praxis sein. Dabei reist Du keine Bäume aus, sondern sortierst Deinen Körper sozusagen abschließend noch einmal durch, für einen gesunden erholsamen Schlaf.

Dies ist nur ein Beispiel, um der, immer wieder gelesenen, recht herausfordernden Empfehlung jeden Tag Yoga zu praktizieren, ein wenig Realität zu geben. Ich selbst habe die Empfehlungen, die in vielen Artikeln und Büchern zu lesen sind, immer als etwas überfordernd empfunden. Etwas für Superathleten, aber bestimmt nicht für mich …

Bewegung ist unglaublich wichtig für Körper und Psyche, aber manchmal fühlt man sich halt nicht so dolle. Und dann tut es auch eine Minute.

Du kannst natürlich auch zu meinem Kurs in Koblenz kommen. Oder Du schaust bei einer meiner Stunden in Montabaur vorbei. Einmal die Woche kannst Du sogar online mitmachen.

Wer wirklich yogisch Yoga betreiben will, sollte sich von dem Selbstverbesserungswahn auf Social Media und im sonstigen Leben verabschieden. Du willst mit Vinyasa Flow einen gesunden Körper und einen gesunden Geist aufbauen und kein optimiertes Insta-Selbst.

Druck raus. Achtsamkeit an.

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