
Die erste Gelegenheit aus dem Hamsterrad auszubrechen und dir Zeit für dich zu nehmen ergibt sich genau zu dem Zeitpunkt wo die Tretmühle eigentlich beginnt. Nämlich früh am Morgen.
Ich stehe sehr viel früher auf als ich müsste. Dadurch gewinne ich puren Luxus, nämlich Qualitätszeit für mich. So früh am Morgen stört mich niemand, der Alltag hat noch keinen Einlass.
Kalte Dusche
Ich stehe auf und Dusche kalt. Je nachdem wie viel Zeit ich habe reibe ich mich anschließend mit Sesamöl ein. (Dazu in der Kategorie Nachhaltigkeit mehr). Sollte dir eine kalte Dusche fürs Erste zu hart sein, reichen auch Teilgüsse über die Arme und Wasser ins Gesicht aus. Man gewöhnt sich aber schnell daran.
Dadurch wird der Kreislauf angeregt, man fühlt sich wach und frisch ganz ohne Koffein. Ich trinke dann ein Glas zimmerwarmes Wasser. Ich hab mich -angemessen – warm angezogen, denn nun ist Zeit für Yoga.
Yin Yoga
Ich bin wirklich sehr glücklich, dass ich Yin Yoga für mich entdeckt habe. Zuvor hatte ich alle möglichen Asanas in allen möglichen Stilen ausprobiert. Nichts konnte ich auf Dauer durchhalten und tat mir wirklich gut. Wenn kraftvolle Yogaübungen für dich das Richtige sind, ist der klassische Start in den Tag natürlich der Sonnengruß.
Ong Namo Guru Dev Namo –
Verbeuge dich vor deinem inneren Lehrer
Ich beginne jede Yogasequenz mit dem Adi Mantra, auf die Yogaübungen folgt Atemyoga und darauf eine kurze Meditation. Ich beschließe mein Morgenyoga im Sat Nam. Atemyoga sollte bei geöffnetem Fenster stattfinden, damit du wahrlich frische Energie aufnehmen kannst. Sofern das Fenster nicht über einer stark befahrenen Straße liegt.
Frühstück
Nun bin ich bereit fürs Frühstück – Porridge oder Brot, etwas Obst und Tee. Versuche einmal nicht gleich am frühen Morgen Kaffee zu trinken. Grüner Tee oder Schwarzer wirken auch anregend aber lange nicht so drastisch wie Kaffee. Die Wirkung von Kaffee wird zwar immer wieder mal in wissenschaftlichen Studien bestritten, aber ich fühle diese Wirkung sehr deutlich. Meist eher unangenehm.
Zeiteinteilung
Wichtig ist sich die Zeit gut einzuteilen. Es darf keine Hektik entstehen. Das Ziel ist ganz bei dir zu sein und dies erreichst du nicht in dem du besorgt auf die Uhr schielst. Daher empfiehlt es ich auch bei der Yoga-Praxis einen Timer zu benutzen. Dann kannst du loslassen, ohne die Befürchtung dich zu verzetteln.
Es spielt keine Rolle wie lange die einzelnen Tätigkeiten dauern, wenn du nur für 10 min Yoga, 2 Minuten Atemyoga und 3 Minuten Meditation Zeit findest – gut. Wichtig ist das du einzig und allein bei dieser Aktivität bist. Das Gleiche gilt fürs Frühstück. Begreife das, als Gelegenheit wirklich auf das zu achten, was du isst und trinkst. Esse mit Anfängergeist. Also, als ob du noch nie zuvor ein Frühstück gegessen hättest. Damit wird das die erste Achtsamkeitsübung für den Tag.
Anfängergeist
Starte mit deinem Anfängergeist in den Tag. Nehme deinen Körper beim Yoga wahr als praktiziertest du das zum ersten Mal. Dein Frühstück nimmst du ja tatsächlich zum ersten Mal ein. Dasselbe wirst du nicht nochmals essen. Und auch dein Körper wird sich jedes Mal anders anfühlen. An machen Tagen wirst du voll Leichtigkeit die Übungen ausführen können. An Anderen bist du so steif, dass du sie kaum halten kannst. Nehme all das ganz bewusst wahr. Kein Tag ist wie der davor, keiner wird jemals wieder so sein.
Zu dir Selbst kommst du dadurch, dass du jeder Tätigkeit die vollumfängliche Aufmerksamkeit widmest. Das heißt auch Radio aus und keine Zeitung lesen.
Zu guter Letzt: jedes Ritual lebt von seiner Brechung, sonst wird es zur Routine im negativen Sinne. Also gönne dir auch ein, zwei Tage ohne Yoga und mit Zeitung oder was auch immer. Das ist zumindest meine Meinung.
Ein Rat zuletzt:
Wenn du schon unter Anzeichen für einen Burnout oder eine Depression leidest, dann such dir Hilfe. Ganz alleine schafft man es da nicht heraus. Achtsamkeitsübungen und Mantras können bei Depression (eigene Erfahrung) auch überfordern und alles noch schlimmer machen. Du bist immer für dich Selbst verantwortlich, dass kann dir niemand abnehmen. Aber es bedeutet nicht, dass du alles alleine durchstehen sollst. Deine erste Anlaufstelle ist deine Hausärztin oder dein Hausarzt.